Witsum ist mit bloßem Auge kaum sichtbar. Der kleinste Ort der Insel Föhr versteckt sich auf einem Geeststreifen im westlichen Inselgebiet schutzsuchend zwischen Wäldern und Wiesen, als wäre er ein scheues Tier. Der einzige Fluss der Insel, die Godel, fließt unterhalb des naturverbundenen Witsums und lässt in seinen ausgeprägten Niederungen Salzwiesenbiotope entstehen, die vielen Lebewesen einen Lebensraum bieten. In der deichlosen Godelniederung blühen Astern und Queller. Nahe dieser Biotope befindet sich das Vogelschutzgebiet Föhrs. Witsum ist daher von brütenden Vögeln, Zugvögeln und reinster Natur geprägt, soweit das Auge reicht.
In Witsum steht außerdem der Föhrer Mount Everest. Dabei handelt es sich um den Sylvert, der mit zehn Metern den höchsten Punkt der gesamten Insel markiert. Vom Sylvert aus hat man bei klarer Lage einen atemberaubenden Blick auf Amrum und Hooge. Kein Ort von Föhr ist so naturbelassen wie dieser. Hier geht es nicht um den Menschen, sondern um die beeindruckende Fauna und Flora eines natürlichen Biotops. Erholung und Ruhe bietet Witsum daher, wie keine andere Föhrer Ortschaft. Gerade Wanderer, Vogelbeobachter und Radfahrer verschlägt es auf Tagesausflügen deshalb gerne in die magische Stille von Witsum hinaus. Der Hof am Sylvert ist über die Grenzen von Föhr für seine Holsteiner Pferdezucht bekannt.
Anfang des 16. Jahrhunderts wird der Ort zum ersten Mal erwähnt. Nach dem dänisch-deutschen Krieg geht das kleine Wunder der Natur in preußischen Besitz über. So richtig zu Dänemark oder Preußen gehört, hat es eigentlich aber nie, denn seit jeher gehört die Ortschaft vor allem der Natur. Über die Traumstraße sind Hedehusum im Westen und Borgsum im Osten gut erreichbar.
Letzte Änderung: 06.07.2015